Was bedeutet der Code auf dem Ei?
EU-weit ist die Kennzeichnung der Eier verbindlich geregelt. Die ersten beiden Angaben dienen der Verbraucherinformation, bei der Betriebsnummer handelt es sich um eine Information für die zuständigen Kontrollbehörden (vergleichbar mit dem Kfz-Kennzeichen). Wie frisch Eier sind, woher sie stammen und auch wie die Hühner gehalten werden, können Verbraucher auf den Eiern selbst sowie auf den Verpackungen erkennen.
Der Erzeugercode hat folgenden Aufbau:
1. Code für das Haltungssystem
0 = Ökologische Erzeugung
1 = Freilandhaltung
2 = Bodenhaltung
3 = Käfighaltung
Zu den unterschiedlichen Haltungsformen finden Sie hier weitere Informationen.
2. Ländercode (Herkunft)
Die zwei Buchstaben stehen für den EU - Mitgliedstaat, in dem das Ei produziert wurde, z.B.:
AT = Österreich
BE = Belgien
DE = Deutschland
NL = Niederlande
3. Identifizierung des Betriebs
Jeder Mitgliedstaat hat ein System eingerichtet, mit dem Erzeugerbetrieben eine individuelle Nummer zugewiesen wird. Es können weitere Stellen angefügt werden, um einzelne Bestände/Ställe zu identifizieren.
Beispiel eines deutschen Erzeugercodes: 1-DE-0212341
1 = Haltungsform: Freilandhaltung
DE = Herkunft: Deutschland
0212341 = Betriebsnummer. Die beiden ersten Stellen identifizieren das Bundesland, die dritte bis sechste Stelle den Betrieb und die siebte Stelle den jeweiligen Stall.
Die Bundesländer haben folgende Kennung:
01 = Schleswig-Holstein
02 = Hamburg
03 = Niedersachsen
04 = Bremen
05 = Nordrhein-Westfalen
06 = Hessen
07 = Rheinland-Pfalz
08 = Baden-Württemberg
09 = Bayern
10 = Saarland
11 = Berlin
12 = Brandenburg
13 = Mecklenburg-Vorpommern
14 = Sachsen
15 = Sachsen-Anhalt
16 = Thüringen
Welche Haltungsformen der Hennen gibt es?
0="Bio"-Eier
Legehennen dürfen nicht in Käfigen gehalten werden. Der Stall hat Sitzstangen und ist zu mindestens ein Drittel eingestreut (mit Stroh, Holzspänen oder Sand). Im Stall dürfen höchstens 6 Tiere pro Quadratmeter scharren. Zusätzlich stehen jeder Henne mindestens 4 Quadratmeter Auslauf zur Verfügung.
1=Freilandhaltung
Die Hennen haben zusätzlich zum Stall mit Sitzstangen, Nestern und Einstreu tagsüber Auslauf im Freien. Jedem Tier müssen mindestens 4 Quadratmeter zur Verfügung stehen.
2=Bodenhaltung
Für 9 Tiere muss mindestens 1 Quadratmeter Bodenfläche zur Verfügung stehen. In Nestern, die auf mehreren Etagen angelegt sind, können die Hennen ihre Eier ablegen. Mindestens ein Drittel des Stalls ist eingestreut, damit die Tiere am Boden scharren können.
3=Käfighaltung
Seit Anfang 2009 ist in Deutschland die klassische Käfighaltung verboten (dabei waren 4-6 Tiere in neben- und übereinander angeordneten Käfigen mit 0,055 Quadratmeter pro Tier untergebracht. Seitdem dürfen Hennen in Deutschland nur noch in Kleingruppen gehalten werden. Die Käfige müssen eine Grundfläche von 0,080 Quadratmeter pro Tier, einen Einstreubereich, ein Gruppennest und eine Käfighöhe von mindestens 50 Zentimeter aufweisen. Nach EU-Recht waren die klassischen Käfige noch bis Ende 2011 erlaubt. Seit 2012 dürfen auch in der EU Legehennen nur noch in so genannten "ausgestalteten Käfigen" gehalten werden mit mindestens 0,075 Quadratmeter Käfigfläche pro Henne, einem Legenest, Einstreu, und Sitzstangen, Doch 10 EU-Mitgliedsstaaten – darunter Frankreich, Polen, Belgien, Niederlande, Italien, Spanien und Portugal – ignorieren diese gesetzliche Vorgabe. Gegen diese Staaten will die EU-Kommission ein Verfahren wegen Vertragsverletzung einleiten.
Die Qual der Wahl: Braunes oder weißes Ei?
Die verschiedenen Farben der Eier sind genetisch bedingt. Reinrassige Hühner mit weißen Ohrscheiben (Hautlappen unter dem Ohr) legen meist auch weiße Eier. Solche mit roten Ohrscheiben meist braunschalige. Bei nicht reinrassigen Hühnern lässt die Farbe der Ohrscheiben dagegen keine Rückschlüsse auf die Farbe ihrer Eier zu. Die verschiedenen Färbungen kommen durch die Einlagerung unterschiedlicher Farbpigmente in die Kalkschale zustande. Zwischen der Farbe des Gefieders und der Farbe der Eier besteht kein Zusammenhang und auch die Farbe der Schale hat keine Auswirkung auf die Qualität und den Geschmack des Eies.
Was hat es mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf sich?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) darf 28 Tage nach dem Legen nicht überschreiten. Nach dem 18. Tag sind die Eier im Handel auf eine Temperatur von + 5°C bis + 8°C zu kühlen. Letztes Verkaufsdatum ist der 21. Tag nach dem Legen. Bei Eiern der Güteklasse B ist statt des Mindesthaltbarkeitsdatums das Verpackungsdatum anzugeben. Rohe Eier mit unversehrter Schale können Sie unbesorgt bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (28 Tage nach dem Legen) aufbewahren.
1-2 Tage nach Ablaufdatum können Sie die Eier – vorausgesetzt sie sind bei mindestens 70° Celsius durcherhitzt – noch bedenkenlos verzehren.
Speisen, die mit rohen Eiern kalt zubereitet sind, sollten Sie durchweg im Kühlschrank aufbewahren und bestenfalls am gleichen Tag noch verzehren.
Das Ei im Haushalt: Aufbewahrung und Umgang?
Nach dem Kauf sollten Eier immer im Kühlschrank aufbewahrt werden, damit sie ihre erstklassige Qualität behalten. Am besten lagern Sie die Eier in einer Eierbox, denn so ist das Ei optimal gegen Fremdgerüche geschützt. Durch die Poren der Schale können diese nämlich relativ leicht in das Innere des Eies gelangen. Waschen Sie die Eier vor der Lagerung nicht ab, denn dadurch wird die natürliche Schutzschicht der Schale zerstört.
Kleiner Tipp: Wenn beim Backen oder Kochen Ei übrig bleibt, müssen Sie es nicht gleich wegwerfen. Sowohl Eimasse als auch getrenntes Eigelb oder Eiklar können Sie problemlos einfrieren und wieder auftauen. Im Kühlschrank können Sie Eigelb bis zu zwei Wochen aufbewahren, wenn Sie es mit einer Schicht Öl bedecken. Dann kann es wie gewohnt weiterverarbeitet werden.
Das Ei in der Ernährung
Egal ob braune oder weiße Eier – unter der Schale steckt ein wahrer Cocktail an guten Inhaltsstoffen: Das Eiklar ist reich an Natrium und Kalium, das Eigelb enthält Eisen, Kalzium und Phosphor, Fett sowie die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Besonders hochwertig ist das Eiweiß, welches nur in geringen Mengen im Eiklar, dafür umso mehr im Eigelb zu finden ist.
Wie teste ich die Frische eines Eis?
Wie alt bzw. frisch ein Ei ist, können Verbraucher trotz der vielen Angaben oft nur schwer erkennen. Denn das Legedatum wird meistens nicht angegeben, da dies nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.
Kleiner Tipp: Rechnen Sie von der Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums 28 Tage zurück, dann kennen Sie auch das Legedatum. Vergleicht man dieses mit dem aktuellen Kaufdatum, weiß man auch, wie frisch die Eier sind. Wenn Sie den Eierkarton aber schon weggeworfen haben, dann können Sie einen der folgenden Tests machen, um herauszufinden, wie frisch Ihre Eier sind.
Der Schwimmtest
Das Ei vorsichtig in ein Glas mit Wasser geben, am besten mit Zugabe von einem Esslöffel Salz. Ein frisches Ei liegt im Wasser. Ist es schon ein wenig älter, beginnt es sich aufzurichten. Wirklich alte Eier schwimmen nach oben, diese sollten Sie lieber nicht mehr essen.
Die Erklärung dafür ist ganz simpel: Die Luftkammer, die sich am stumpfen Ende des Eies befindet, wird mit zunehmendem Alter des Eies größer, weil Flüssigkeit aus dem inneren des Eies durch die Poren in der Eierschale verdunstet. Wenn viel Luft im Ei ist, bekommt es starken Auftrieb und schwimmt an die Wasseroberfläche.
Der Aufschlagtest
Beim Aufschlagtest wird das Innere des Eies genauer unter die Lupe genommen. Das Ei vorsichtig aufschlagen und auf einen Teller gleiten lassen. Befindet sich der Eidotter in der Mitte des dickflüssigen Eiklars, das einen Ring um das stark gewölbte Eigelb bildet, sind die Eier besonders frisch. Bei älteren Eiern verflüssigt sich die Eiklarschicht, der Dotter ist flacher und vermischt sich gegebenenfalls mit dem Eiklar.
Flatterhaftes
Im Gegensatz zum insgesamt rückläufigen Fleischverzehr wird der Geflügelappetit der Deutschen immer größer. Geflügelfleisch gilt als gesund, da es fettarm ist und sich vielseitig zubereiten lässt. Für immer mehr Verbraucher sind Huhn und Pute Alternativen zu Rind - und Schweinefleisch. Im Jahr 2001 hat es erstmals das Rindfleisch von Platz 2 der beliebtesten Fleischsorten verdrängt.
Abwechslungsreiche und ausgewogene Mischkost, weniger Fett und weniger fettreiche Lebensmittel – so sollte eine gesundheitsbewusste Ernährung aussehen. Geflügelfleisch kann hierzu einen besonderen Beitrag leisten, da die meisten Geflügelarten als mager eingestuft werden können. Außerdem enthält Geflügelfleisch wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe, die noch mehr gute Gründe bieten, Geflügelfleisch regelmäßig auf den Speiseplan zu setzen.
Das wenige in Geflügel vorhandene Fett wiederum zeichnet sich durch eine besonders günstige Zusammensetzung aus, da es einen sehr hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthält. Besonders die ungesättigten, essenziellen Fettsäuren sind für eine ausgewogene Ernährung wichtig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) empfehlen, die Zufuhr von gesättigten Fettsäuren zu verringern und die von ungesättigten Fettsäuren zu erhöhen. Dies soll ernährungsmitbedingten Erkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall vorbeugen. Sowohl beim Hähnchen als auch bei der Pute liegt mit wenig gesättigten aber vielen ungesättigten Fettsäuren ein optimales Verhältnis von Fettsäuren zueinander vor.
Quellenangaben
Verbraucherzentrale Bayern e.V.
http://www.verbraucherzentrale-bayern.de/Eier-Die-Zeichen-fuer-Frische-Herkunft-Haltungsform-1
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Ernaehrung/SichereLebensmittel/Kennzeichnung/Eierkennzeichnung.html
Informationsgemeinschaft Deutsches Ei e.V.
http://www.deutsche-eier.info
Wissenschaft im Dialog gGmbH
http://www.wissenschaft-im-dialog.de/aus-der-forschung/wieso/detail/browse/6/article/warum-ist-die-schale-von-huehnereiern-weiss-oder-braun.html?tx_ttnews[backPid]=88&cHash=0fd2283f880d89482bdc849c4a21a077
IKK classic
http://www.ikk-classic.de/aktiv-gesund/ernaehrung/eier.html
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
http://www.deutsches-gefluegel.de/erzeugung/unsere-balance/qualitaet-und-gesundheit
Verbraucherzentrale Bayern e.V.